Die Volksinitiative «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft» (Grüne Wirtschaft), über die wir am 25. September abstimmen, will die Umweltbelastung der Schweiz bis im Jahr 2050 auf ein zukunftsfähiges Mass reduzieren – mit Kreislauf- statt Einwegwirtschaft, das heisst qualitativ hochwertigen, reparierbaren und am Ende ihrer Lebensdauer vollständig rezyklierbaren Produkten. Das Anliegen geniesst in der Bevölkerung grosse Sympathie. Den meisten Menschen ist mittlerweile klar, dass der Raubbau an unserem Planeten nicht weitergehen darf, wenn auch kommende Generationen noch ein gutes Leben haben sollen. Der ökologische Fussabdruck, das Mass für die Umweltbelastung durch unsere Gesellschaft, soll dereinst eine Erde nicht übersteigen. Heute beansprucht unser Lebensstil mehr als drei Erden: Wir verbrauchen dreimal so viel Ressourcen und produzieren dreimal so viel Abfall, wie unser Planet langfristig verkraften kann.
Gegner der Vorlage operieren mangels Argumenten mit einer faktenfreien Angstkampagne. Dabei macht die Initiative (deren Substanz im Übrigen aus der Bundesverwaltung stammt) keinerlei Vorgaben, wie das Nachhaltigkeitsziel zu erreichen ist. Für die innovative Schweizer Wirtschaft ist das Anliegen keine Gefahr, sondern im Gegenteil eine Chance. Deshalb kämpfen auch fortschrittliche Unternehmen des Wirtschaftsverbands Swisscleantech für die Annahme der Initiative. Der weite Zeithorizont lässt genug Spielraum, um das Ziel ohne wirtschaftliche Nachteile und ohne Einbusse an Lebensqualität zu erreichen. Als vor 35 Jahren der erste PC von IBM auf den Markt kam, hätte niemand für möglich gehalten, dass heute jedermann ein -zigfaches an Rechenleistung im Hosensack mit sich herumtragen wird. Warum sollte es also nicht möglich sein, in 35 Jahren nachhaltig zu wirtschaften?
Wir sind es unseren Nachkommen schuldig, dass wir ihnen unsere Erde in einem lebenswerten Zustand hinterlassen. Die Gegner der Vorlage frage ich: Wann, wenn nicht jetzt? Wo, wenn nicht hier? Wer, wenn nicht wir?