«Die Aargauer sind zu dick – das kostet den Kanton Millionen» titelte die Monopolzeitung vor einigen Wochen. Eigentlich müssten sich die sparwütigen Mitglieder des Grossen Rats mit Vorstössen überbieten, die den Kilos den Kampf ansagen. Ein anderer Artikel der Zeitung gab sogar einen Hinweis, was sie fordern könnten: «Velofahrer sind im Schnitt vier Kilo leichter als Autofahrer.»
Die aktive Mobilität zu Fuss oder mit dem Velo ist nicht nur von unschätzbarem Wert für die individuelle Gesundheit. Sie kann auch einen grossen Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme leisten. Das Potenzial ist immens; doch der Anteil des Velos am Modalsplit sinkt seit Jahren, und die eigenen Füsse tragen viele kaum weiter als bis zum Parkhaus oder zur nächsten Bushaltestelle. Kein Wunder, denn der Aufenthalt im autoorientierten Strassenraum ist unattraktiv, ja gefährlich.
Aus meiner beruflichen Tätigkeit bei Fussverkehr Schweiz, dem Fachverband der Fussgängerinnen und Fussgänger, weiss ich, dass man das Verhalten der Menschen ändern kann, indem man die Verhältnisse ändert. Mit seinem OASE-Projekt verpasst der Kanton Aargau jedoch die Chance, die Mobilität im Ostaargau auf eine nachhaltige Grundlage zu stellen. Statt neue Strassen zu bauen, müsste er mit einer «Politik der kurzen Wege» Verkehr vermeiden und die aktive Mobilität fördern. Ich kandidiere für den Grossen Rat, weil ich mich für eine Verkehrswende im Kanton Aargau einsetzen will. Für die Gesundheit von Mensch und Umwelt.